Auszug aus dem Schlussbericht zum Projekt Brennpunkt Schwarzwild des Bayerischerischen Landtages zum Thema "Einsatz von Nachtzielgeräten für die Schwarzwildjagd"

Erzielte Ergebnisse:

Grundsätzlich sind Nachtzielgeräte für die Dämmerungs-und Nachtjagd auf Schwarzwild unter den gegebenen Revierverhältnissen einsetzbar.

Nachtsicht-Vorsatzgeräte wären ideal (Verwendung mit montiertem Zielfernrohr, kein Einschießen der Waffe nötig).

Vorteile der eingesetzten Technik:
- besseres Ansprechen und sichereres Schießen (Tierschutz)
- Mehr Sicherheit beim Schießen in der Dunkelheit (Gefährdung)

Zukünftige Aufgaben: Tierschutzgerechte und sichere Jagd durch moderne Nachtzieltechniken in Problemgebieten weiter verfolgen.

Hier finden Sie die Kurzfassung des Schlussbericht: Schlussbericht als PDF (auf den Seiten 39 bis 52 finden Sie den Teil "Nachtjagd mit Nachtaufhellern")

 

Ausführliche Zusammenfassung: Praktikabilitätstest zur Schwarzwildjagd mit Nachtaufhellern

Der Praktikabilitätstest wurde zwischen Januar 2012 und November 2013 erfolgreich durchgeführt. Die Grundlage für die Durchführung waren zwei Beschlüsse des Bayerischen Landtags.

In diesem Zeitraum wurden insgesamt 179 Sauen mit Nachtaufhellern erlegt. Eine Auswertung durch die Teilnehmer ergab, daß davon 153 Abschüsse (85 %) nur durch den Einsatz der Nachtzieltechnik möglich waren.

Folgende zusammengefasste Ergebnisse konnten erzielt werden:

o Eignung: Nachtzielgeräte und künstlichen Lichtquellen (Taschenlampen) sind grundsätzlich für die Bejagung des Schwarzwildes in der Dämmerung und Nacht unter den gegebenen Revierverhältnissen geeignet. Die Nutzung von Nachtzielgeräten hat gegenüber künstlichen Lichtquellen Vorteile.

o Technik: Schwarzwild lässt sich grundsätzlich sowohl unter Einsatz von auf Gewehren montierten künstlichen Lichtquellen (Taschenlampen) als auch Nachtzielgeräten erlegen. Moderne Nachtsicht-Vorsatzgeräte mit Bildröhren neuerer Generation dürften aus jagdpraktischer und waffentechnischer Sicht am besten zu bewerten sein (Verwendung mit montiertem Zielfernrohr, kein Einschießen der Waffe nötig).

o Sicherheit: Ein klarer Vorteil der getesteten Nachtzielgeräte (und künstlichen Lichtquellen) im Vergleich zu bisher legal eingesetzter Zieloptik liegt in der größeren Sicherheit beim Schießen in der Dämmerung oder Nacht.

o Tierschutz: Durch den Einsatz von Nachtzielgeräten lässt sich besser ansprechen und eine bessere Trefferlage erzielen.

o Wildbretverwertung: Bessere Trefferlagen sind für die Verwertbarkeit vorteilhaft.

o Zeit: Die einsetzbare Zeit der Jäger, die überwiegend in der Freizeit jagen müssen, ist knapp. Die Nachtjagd lässt sich durch den Einsatz von Nachtaufhellern optimieren.

o Wildschadensverhütung: Unter Einsatz von Nachtzielgeräten und künstlichen Lichtquellen kann Wildschadensverhütung durch Abschuss auch dann betrieben werden, wenn dies trotz bemerkter Anwesenheit von Schwarzwild aufgrund der Lichtverhältnisse mit herkömmlicher Nachtjagdoptik unmöglich ist.

Zukünftige Aufgaben:

Auf der Grundlage der in der Jagdpraxis durch die Projektteilnehmer erzielten Ergebnisse, sollten die rechtlichen und praktischen Möglichkeiten eruiert werden, Nachtaufheller (Nachtsicht-Vorsatzgeräte neuerer Generation) für die tierschutzgerechte und sichere Nachtjagd auf Schwarzwild in Problemgebieten zuzulassen.  

Die politisch Verantwortlichen sind gefordert, das Thema „Nachtaufheller für die Schwarzwildjagd“ zeitnah weiterzuverfolgen, um den Beteiligten baldmöglichst ein „zusätzliches Modul“ für das Schwarzwildmanagement an die Hand zu geben, das in anderen europäischen Ländern (u.a. in mehreren Kantonen der Schweiz) bereits eingesetzt wird. 

Bei der politischen Abwägung müssen neben der Wildschadensproblematik vor allem auch besondere             Allgemeinwohlinteressen (Tierseuchen, Sicherheit von Mensch und Haustier in der Nacht, Tierschutz etc.) berücksichtigt   werden.

Hier finden Sie auf 240 Seiten den kompletten Schlußbericht: Schlußbericht Textteil.